Gehirndiät





Ernährung

Ernährung

 

Warum sind manche Menschen seelenruhig, andere übernervös? Forscher meinen: in 80% der Fälle liegt es am Essen. Der Einfluss unserer Ernährung auf Stimmung und Befinden wurde bislang dramatisch unterschätzt. Neue Ergebnisse der internationalen Forschung:

 

Vorsicht, Fertigsalate!

Frischer Salat im Sommer ist gesund - Fertigsalate dagegen weniger. In ihnen verbirgt sich nämlich ein versteckter Feind des Gehirns: Benzoesäure (E 210). Und dieser Konservierungsstoff kann nervöse Unruhe und Hyperaktivität auslösen. Besonders sensibel reagieren Asthmatiker.

 

Gummibärchen machen aggressiv!

Eigentlich sollen sie uns in Stressphasen trösten. Leider haben Gummibärchen den gegenteiligen Effekt: Genau wie Pudding enthalten sie den Farbstoff Tartracin (E 102). Die Lebensmittelfarbe bringt den Gehirnsstoffwechsel aus dem Lot - und macht uns reizbar, ruhelos oder aggressiv.

 

Wie Essen das Gehirn verändert

Neuroendokrinologen fanden bei Stresstests heraus: schon eine einzige Mahlzeit kann die Gehirntätigkeit beeinflussen. Problematisch: Aluminium (im Gemüsekonserven, Pökelsalz und Fertigbackwaren) steht im Verdacht, Antriebslosigkeit, Motorik- und Lernstörungen hervorzurufen. Selbst Alzheimer wird mit hohen Aluminiummengen in Verbindung gebracht.

 

Kohlenhydrate wirken wie Betäubungsmittel !

Nach Zufuhr von Kohlenhydraten fühlt man sich permanent müde, versucht aber gleichzeitig, auf hohem Niveau zu arbeiten. Auf Dauer ist dieser Spagat nicht zu schaffen, also steigt der Stresspegel weiter und weiter. Es gibt einen simplen Trick: Proteine (Eiweiße) können die negative Wirkung der Kohlenhydrate blockieren.

 

Weißbrot - Feind des Gedächtnisses

Menschen, die täglich Vollkornbrot essen, haben ein besseres Erinnerungsvermögen als Weißbrot-Konsumenten. Vollkorn enthält viel Selen und Zink - Stoffe, die das Gehirn zum Abspeichern von Daten braucht.

 

Folsäuremangel - weit verbreitet

Testpersonen, denen drei Wochen lang ohne ihr Wissen Nahrung mit sehr wenig Folsäure gegeben wurde, wurden reizbar, nervös und bekamen Schlafstörungen. Sie selbst beschrieben ihren Stresspegel in dieser Zeit als „sehr hoch“ bis „extrem“. Nach drei Wochen durften sie ihre Ernährung wider selbst bestimmen - und 90% von ihnen griffen intuitiv sofort zu Salat und Linsen, zwei extrem folsäurehaltigen Lebensmitteln. Ihre Stress-Symptome verschwanden dadurch innerhalb von zwei Tagen.

 

Stress-Stopper Bananen

Dass Bananen die Stimmung heben, hat sich herumgesprochen. Was viele nicht wissen: Sie sind auch das Anti-Stress-Obst Nr.1. Ihre pflanzlichen Katecholamine sorgen dafür, dass wir Ruhe bewahren und immun gegen Ärger sind. Ein Effekt, den drei Bananen pro Tag auslösen.

 

Aggressionen und nährstoffarme Ernährung

Insassen eines Gefängnisses bekamen neben ihrem normalen Essen zusätzlich eine Kapsel, die entweder Plazebo oder ein hochdosiertes Nahrungsmittel mit Vitaminen, essentiellen Fettsäuren und Mineralien enthielt. In der Plazebogruppe zeigte sich in den nächsten Wochen keine Veränderung im Alltagsleben. In der Vitamingruppe hingegen änderte sich das Verhalten auffällig: es gab 30% weniger Verstöße gegen Gefängnisregeln. Attacken gegen Mithäftlinge oder Personal gingen sogar um 40% zurück. Die Insassen empfanden sich selbst als entspannter, weniger gestresst.

Ernährung ist so ein simpler Faktor beim antisozialen Verhalten, und wurde bisher immer übersehen.

 

Koffein und Leistungsfähigkeit

Bereits wenig Koffein (32 mg) ist in der Lage, das Gehirn in Einsatzbereitschaft zu versetzen und die Leistungsfähigkeit zu erhöhen - etwa dreimal mehr als bei Saft- und Teetrinkern. Die Dosis ist jedoch entscheidend. Am leistungsfähigsten - und zugleich am wenigsten gestresst - fühlt man sich, wenn alle vier Stunden eine Tasse Kaffee getrunken wird (insgesamt drei pro Tag). Man wird auch von Außenstehenden als „besonders fit" empfunden. Bei höherem Koffein-Konsum (700 mg) hingegen steigt der Stresspegel, proportional dazu sinkt die Leistungsfähigkeit.

 

Eisen und Ausstrahlung

Beurteilt man bei Testpersonen ihr Auftreten und ihre Außenwirkung, schneiden diejenigen deutlich besser ab und wurden als lässiger, entspannter und jünger bewertet, die einen hohen Eisenwert im Blut aufwiesen. In einer Studie mit älteren Menschen (60 und darüber) wurde festgestellt, dass diejenigen mit hohen Eisenwerten bei kognitiven Tests die gleichen EEG- Gehirnwellenaktivitäten wie dreißigjährige Erwachsene aufwiesen. Sie waren im Kopf also nur halb so alt wie ihr biologisches Alter annehmen ließ. Wer auf andere zerstreut wirkt und ständig Dinge vergisst, ist in vielen Fällen ein Opfer falscher Ernährung.

 

Zink und Gedächtnis

Bereits ein marginaler Zinkmangel kann die geistigen Fähigkeiten, einschließlich des Erinnerungsvermögens, beeinträchtigen. Gesunde, die nur ein minimales Defizit hatten, schnitten bei Gedächtnis- und Konzentrationstests schlecht ab. Wird die Zinkzufuhr eine Woche lang erhöht, steigt die Erinnerung an Worte und visuelle Muster um 17% an. Auch sensorisch-motorische Tests fielen nach Zinkgaben deutlich besser aus. Die Funktion, die von Zinkmangel am stärksten betroffen ist, ist eindeutig das Kurzzeitgedächtnis.

 

Milch-Trick zum Frühstück

Minuspunkte für Kaffee ohne Milch: Der Weck-Effekt des Koffeins ist nur von kurzer Dauer, danach folgt der Absturz in die Müdigkeit und Nervosität.

Tipp: Mit Milch wird das Koffein langsamer aufgenommen - die anregende und leistungssteigernde Wirkung hält so länger an.

 

Steak zum Mittagessen

In Stressphasen häufiger mal ein Steak essen. Muskelfleisch enthält Glutamin, das die Stressverträglichkeit um 60% hebt.

 

Anti-Stress-Vitamin

Erschöpfung, Nervosität? Eine Studie zeigt: 200 mg Vitamin C bauen Stresshormone ab. Das Vitamin ist an der Entstehung neuer Gehirnzellen beteiligt und wirkt beruhigend. Tipp: ein Glas Sanddornsaft.

 

 

 

Salat stoppt Schlaf-Stress

Ideale Einschlaf-Hilfe nach einem Stresstag: Kopf- oder Römer Salat. Sie entfalten eine beruhigende Wirkung auf die Impulsübertragung von den Nerven zu den Muskeln. In den Salat- Stängeln wurden morphinähnliche Substanzen gefunden, die einen mild dämpfenden Effekt auf das Gehirn haben.

 

Nuss-Nougat-Creme macht unkonzentriert

Nuss-Nougat-Creme enthält Stoffe, die die Calciumaufnahme im Körper behindern. Und darunter leidet die Effizienz der Botenstoffe im Gehirn. Folge: die Konzentration lässt nach, Gedächtnislücken häufen sich.

 

Cola löst Stress aus

Cola enthält jede Menge verborgener Zusatzstoffe, wie z. B. Phosphate - und die werden im Zusammenhang mit einem erhöhten Stresslevel diskutiert. Mögliche Folge: Stimmungsabfall und Aggressivität.

 

Nach: TV - Hören und Sehen Nr. 27, Juli 2006