Herzfrequenz

Neue Erkenntnisse über Herzerkrankungen





Erhöhte Herzfrequenz: ein leicht zu erkennendes Warnsignal

MONTREAL (ob). Bei medikamentös gut eingestellten Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen kann die Herzfrequenz als leicht zu messender Parameter Hinweise auf bestehende Risiken geben: Bei hoher Ruheherzfrequenz ist auch das Mortalitätsrisiko deutlich erhöht.

Zu diesem Ergebnis kommt eine von Professor Eva Lonn beim Kongress der Canadian Cardiovascular Society in Montreal vorgestellte Analyse. Deren Grundlage bilden die Daten zwei großer Studien (ONTARGET und TRANSCEND), an denen insgesamt 31 531 klinisch stabile Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen beteiligt waren.

Über mehrere Jahre ist bei ihnen das Auftreten von Todesfällen und schwerwiegenden kardiovaskulären Ereignissen (Myokardinfarkt, Schlaganfall, Klinikeinweisung wegen Herzinsuffizienz) beobachtet worden.

In der in Montreal vorgestellten Studie haben Lonn und ihre Kollegen das Risiko für entsprechende Ereignisse in Anhängigkeit davon analysiert, ob die zu Studienbeginn gemessene Ruheherzfrequenz höher oder niedriger als 70 Schläge pro Minute war.

Ergebnis: Bei hoher Herzfrequenz war auch die Gesamtmortalitätsrate signifikant erhöht - je nach statistischer Berechnung um 34 bis 47 Prozent. Mit Blick auf die kardiovaskuläre Mortalität ergab sich eine signifikante Risikoerhöhung um 41 bis 58 Prozent.

Oberhalb von 50 Schlägen pro Minute korrelierte die Herzfrequenz positiv mit der Ereignisrate: Mit jeder Erhöhung um 10 Schlage pro Minute stieg das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse jeweils um mindesten 10 Prozent.

In der kürzlich publizierten SHIFT-Studie ist gezeigt worden, dass eine frequenzsenkende Therapie mit dem If-Kanalhemmer Ivabradin zusätzlich zum Betablocker bei Herzinsuffizienz-Patienten mit erhöhter Herzfrequenz (› 70 Schläge pro Minute) die Zahl der kardiovaskulären Todesfälle und Hospitalisierungen wegen Herzinsuffizienz signifikant reduziert.

Aus: Ärzte-Zeitung 30.11.2011

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